Stasi-Erben: Leipziger Überwachungswahn

Stadtverwaltung und Polizei Leipzig gehörten zu den Wegbereitern in der Video-Bespitzelung von BürgerInnen im öffentlichen Raum. Besonders die Innenstadt ist bald komplett überwacht.

Bereits 1996 startete Leipzig das deutsche Pilotprojekt der Videoüberwachung öffentlichen Raumes. Ohne den Widerspruch zur Selbstinszenierung als "Heldenstadt" gegen den Überwachungsstaat DDR zu bemerken, wurde die Kameraüberwachung mittlerweile immer mehr ausgebreitet.

Die Innenstadt wird an drei Plätzen von Kameras der Polizei beobachtet (Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz; Martin-Luther-Ring; Roßplatz), im Hauptbahnhof wird jeder Winkel gefilmt und unzählige Objekte (wie z.B. die Uni) überwachen die öffentlichen Bereiche vor ihren Türen und darüber hinaus.

Aber auch das "Connewitzer Kreuz" (Arno-Nitzsche/Bornaische/Wolfgang-Heinze-Str.)wurde zum Opfer der polizeilichen Videoüberwachung. Um die Kamerainstallation dort genehmigen zu lassen, wurde das "Kreuz" im Jahr 2000 kurzerhand zum "Kriminalitätssschwerpunkt" erklärt - ohne dafür je einen Beleg zu bringen. Hintergrund: Der Stadttteil gilt als Schwerpunkt der Leipziger Linken Szene.

Einen Übersichtsplan und weitere Infos findet Ihr bei der Initiative Leipziger Kamera unter dem Link unten.

Link: http://leipziger-kamera.cjb.net/