Gedenkorte für Antifaschisten

Gedenkorte für den antifaschistischen Widerstand

Auch in Leipzig gibt es einige Orte, an denen an den Terror der Nazis und den Widerstand dagegen erinnert wird. Wir haben hier einige dieser Gedenktafeln und Denkmale dokumentiert.

Innenstadt

  • Im Neuen Rathaus in der Oberen Wandelhalle befindet sich eine Erinnerungstafel an die in der Zeit des Faschismus ermordeten ehemaligen Stadtverordneten sowie die Außenanlage zur Erinnerung an den Bürgermeister Carl Goerdeler (der als bekennender Antisemit jedoch weniger als Antifaschist gelten kann, er wurde als einer der Verschwörer des 20.Juni durch die Nazis hingerichtet).
  • Gebäude des ehemaligen Polizeipräsidiums und der Gestapo-Zentrale bis 1941
    (Dimitroffstraße 5)
  • Relieftafel für Alfred Frank in der Eingangshalle der Hochschule für Grafik und Buchkunst
    (Wächterstraße 11)
  • Gedenktafel für Feliks Chiczewski am Zaun des Gebäudes des damaligen Generalkonsulats der Republik Polen
    (Wächterstraße 32, heute: Gästehaus der Stadt Leipzig)
  • Ehrenmal für Walter Cramer im Johanna-Park

weitere Stadtteile

  • Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Leipzig Lindenthal
    (Straße der 53)
  • Denkmal für die Opfer des KZ Abtnaundorf
    (Leipzig; Theklaer Straße/ Ecke Heiterblickstraße)
  • Gedenkstätte Dr. Margarete Blank
    (Borsdorf Ortsteil Panitzsch bei Leipzig; Dr.-Margarete-Blank-Straße) (http://www.margarete-blank-gedenkstaette.de/)
  • Ehrenhain antifaschistischer Widerstandskämpfer auf dem Südfriedhof
    (Leipzig Probstheida)
    Der ehemalige "Sozialistische Ehrenhain" befindet sich auf dem Hauptweg des Leipziger Südfriedhofs am Völkerschlachtdenkmal zwischen der Kapellenanlage (Krematorium) und dem Nordtor.
    1945 organisierten amerikanische Truppen die Bestattung von 75 Opfern des Lagers Abtnaundorf, einem Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald in Leipzig in der Lindenallee des Friedhofs.
    In den Jahren 1947/48 wurden die Holzkreuze der Gräber entfernt und weitere 17 Urnen von Gegnern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft beigesetzt. Die Gräber der Widerstandsgruppe bildeten jetzt den Beginn des Ehrenhains, der in der Folgezeit stetig erweitert werden sollte. Die Bronzeplastik "Sterbender Krieger" von Walter Arnold, markiert seit 1948 den Ausgangspunkt der Urnenreihengrabstätte.
    1986 wurde der "Sozialistische Ehrenhain" als Projekt des WTZ Sportbau Leipzig und der Berliner Kunsthochschule errichtet. Der Hauptplatz am Ende des "Sozialistischen Ehrenhains" sollte nunmehr als Aufmarsch- und Versammlungsbereich dem Gedenken der Opfer des Faschismus, gegen Krieg, für Frieden und Sozialismus dienen. Hier fanden alljährlich Großkundgebungen der Stadt statt.
    Die Grabmähler des Ehrenhains wurden einheitlich gestaltet. Nur Persönlichkeiten mit besonderen Verdiensten, wie "antifaschistische Widerstandskämpfer, Aktivisten der ersten Stunde oder Erbauer des Sozialismus" (W. Knape, S. 41) wurden hier beigesetzt. Die SED Leipzig beschloss die Bestattung zum Teil auch gegen den Willen von Familienangehörigen.
    Unvollendete Säule - KZ-Gedenkstätte.
    Auf der Säule für die Opfer des Widerstandes von 1933-1945 steht geschrieben:
    Brief aus der Todeszelle 21. August 1944: Nicht an unseren Gräbern zu weinen seid ihr da, sondern von unseren Gräbern sollt ihr den Glauben und die Stärke für das Große und Gerechte mit Heim tragen für eine bessere und schönere Zukunft.
    Am Ende der Urnenreihengrabstätte befindet sich noch ein Gedenkstein für die KZ-Opfer von Abtnaundorf.
    1999 beschloss der Leipziger Stadtrat die Umgestaltung des Ehrenhains. Eine Namenswand mit Opfern des Kapp-Putsches wurde entfernt und eine Informationstafel zur Anlage aufgestellt. (http://www.hgb-leipzig.de/kunstorte/sf_eh_einfuehrung.html)
  • Ostfriedhof mit mehreren Gedenkstätten und -steinen zur Erinnerung an deutsche und ausländische Opfer nationalsozialistischer Gewalt, darunter ein Denkmal für 26 desertierte hingerichtete Wehrmachtssoldaten
    (Leipzig; Oststraße 119)
    Auf dem Ostfriedhof gibt es verschiedene Gedenksteine und Gräber, wie zum Beispiel den sowjetischen Ehrenhain Foto: hier, Grabstellen für in Leipzig verstorbene ZwangsarbeiterInnen verschiedener Nationen, einen Gedenkstein für Deserteure der Deutschen Wehrmacht Foto:hier und das polnische Ehrenmal für die Opfer des zweiten Weltkrieges.
  • Gedenkstein Im "Wolfswinkel" Markkleeberg/ ehemaliges Frauenaußenlager des KZ Buchenwald
    (Markkleeberg bei Leipzig)
  • Nikolai-Rumjanzew-Denkmal
    (Leipzig; Ratzelstraße/ Ecke Nikolai-Rumjanzew-Straße)
  • Gedenkstein für die KZ-Opfer in der Permoserstraße
    (Leipzig; Permoserstraße 6-14 / östlich der Kreuzung Torgauer Straße)
  • Gedenkstätte für die ehemaligen Fremd- und Zwangsarbeiter sowie weitere Opfer des Nationalsozialismus in Leipzig
    (Permoser Straße 15 - ehemaliges Gelände der HASAG)